In der Schweiz wollen Eier- und Geflügelproduzenten männliche Küken schützen, die bisher oft nach dem Schlüpfen aussortiert und getötet wurden. Dies geschieht, da das Mästen von männlichen Tieren für die Industrie unrentabel ist. Nachbarländer haben diese Praxis bereits verboten, und seit 2020 ist das Schreddern von Küken in der Schweiz ebenfalls untersagt. In den beiden grossen Brütereien Prodavi in Schötz, Luzern und Animalco in Staufen, Aargau, soll nun eine neue Technik eingeführt werden, um das Geschlecht der Hühnerembryos frühzeitig zu bestimmen. Dies soll mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und künstlicher Intelligenz (KI) erfolgen.
Mit dieser Technik können bis zu 3000 Eier pro Stunde untersucht werden, um männliche Embryos frühzeitig auszusortieren. Diese werden dann entweder zu Tiermehl für Tierfutter verarbeitet oder für die Biogasanlage verwendet, bevor der Embryo Schmerzen empfinden kann. Die Tierschutzverordnung wird entsprechend angepasst, und der Branchenverband Gallosuisse schätzt, dass die Preiserhöhung pro Ei ungefähr 1,5 Rappen betragen wird. Die Schweizer Geflügel- und Eierindustrie möchte somit ethischer und nachhaltiger handeln, indem sie den Schutz männlicher Küken verbessert.
Die neuen Technologien werden in den beiden grossen Brütereien der Schweiz eingesetzt, welche zusammen die Mehrheit der konventionellen Brütereien des Landes ausmachen. Durch den Einsatz von MRT und KI können die Produzenten das Geschlecht der Hühnerembryos bereits frühzeitig bestimmen und somit das Töten männlicher Küken effektiv vermeiden. Die Branche plant, die Massnahmen zur Geschlechtsbestimmung der Embryos in naher Zukunft umzusetzen, um den Tierschutz in der Industrie zu verbessern.
Die Entscheidung der Schweizer Eier- und Geflügelproduzenten, männliche Küken zu schützen und das sinnlose Töten nach dem Schlüpfen zu verhindern, ist ein wichtiger Schritt in Richtung ethischer und nachhaltiger Produktion. Die Technologie der Magnetresonanztomografie und künstlichen Intelligenz ermöglicht es den Brütereien, männliche Embryonen frühzeitig zu erkennen und aussortieren. Dies führt nicht nur zu einer Verbesserung des Tierschutzes, sondern zeigt auch, dass die Schweizer Industrie bestrebt ist, ethisch verantwortungsbewusst zu handeln.
Die neuen Verfahren zur Geschlechtsbestimmung der Hühnerembryos werden voraussichtlich die Produktionskosten erhöhen, was sich in einem leicht höheren Preis pro Ei für die Verbraucher widerspiegeln könnte. Dieser Mehrpreis könnte jedoch gerechtfertigt sein, wenn man bedenkt, dass dadurch das sinnlose Töten männlicher Küken vermieden wird und die Industrie sich zu einer nachhaltigeren Praxis verpflichtet. Die Schritte zur Einführung der neuen Technologien in den Brütereien zeigen, dass die Schweizer Eier- und Geflügelindustrie bestrebt ist, den Tierschutz zu verbessern und ethischer zu handeln.