Der Igel hat es in städtischen Gebieten oft schwer, da die eintönige Agrarlandschaft immer weniger Lebensraum für sie bietet. Durch Barrieren wie Strassen, Absätze, Mauern und Zäune werden die Grünräume im Siedlungsraum unterbrochen, was es kleinen Wildtieren wie dem Igel erschwert, geeignete Lebensräume zu erreichen. Dadurch verbringen sie mehr Zeit in gefährlichen Bereichen wie Strassen und verlieren wertvolle Zeit für die Nahrungssuche. Die Vernetzung und Verbindung der Lebensräume, die so genannte grüne Infrastruktur, sind daher entscheidend für die Förderung von Biodiversität im Siedlungsraum.
Um sich in städtischen Gebieten zu bewegen, benötigen Igel Durchgänge von etwa 10 x 10 Zentimetern und können Stufen ab circa 25 Zentimetern nur schwer überwinden. Durchgänge und Steighilfen in Form von Trittsteinen oder Rampen ermöglichen es den Igeln, ihren Lebensraum effizient zu durchqueren und lebensgefährliche Umwege über Strassen zu vermeiden. In einem wildtierfreundlichen Garten mit Asthaufen, Wildhecken und Blumenwiesen finden Igel Versteckmöglichkeiten und Nahrung. Eine gestaffelt gemähte Wiese anstelle eines englischen Rasens bietet den Igeln einen idealen Lebensraum.
In einem Projekt in Kloster Wesemlin wurde eine für Wildtiere unpassierbare Klostermauer durchbrochen und ein Igeldurchgang geschaffen. Dies führte dazu, dass der Zugang zum naturnahen Klostergarten von Igeln, Mardern, Füchsen und Amphibien genutzt wurde. Dies zeigt, dass kleine Massnahmen wie die Schaffung von Durchgängen grosse Auswirkungen auf das Leben von Wildtieren in städtischen Gebieten haben können. Die Meldeplattform StadtWildTiere Luzern setzt sich für die Erforschung und Förderung von Wildtieren im Siedlungsraum ein und wird von verschiedenen Organisationen unterstützt.
In städtischen Gebieten ist es wichtig, den Lebensraum für Wildtiere wie den Igel aufzuwerten, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Durch die Schaffung von Lebensrauminseln und die Vernetzung der Grünräume können Barrieren überwunden und der Zugang zu Nahrungsorten und Schlafplätzen erleichtert werden. Ein wildtierfreundlicher Garten mit unaufgeräumten Ecken und naturnahen Pflanzen bietet Igeln ideale Bedingungen, um sich wohlzufühlen und ihren Lebensraum zu nutzen. Die Bemühungen zur Förderung von Biodiversität im Siedlungsraum tragen dazu bei, dass Wildtiere wie der Igel auch in städtischen Gebieten ein geeignetes Zuhause finden können.