E-Bikes und Fußgänger geraten in Luzern in Konflikt miteinander, da die Stadt auf freiwillige Rücksichtnahme und eine Plakatkampagne setzt, um die Situation zu entspannen. Die örtliche Fußgängerlobby ist jedoch mit diesen Maßnahmen nicht zufrieden. Luzern gilt als Stadt der Fußgänger, da viele Bewohner angeben, hauptsächlich zu Fuß unterwegs zu sein. Der Verband Fußverkehr Schweiz setzt sich seit über 50 Jahren für die Interessen der Fußgänger ein.
Der ehemalige Präsident der Stadtluzerner Grünen, Martin Abele, engagiert sich nun für den Fußverkehr in Luzern und identifiziert Gefahrenstellen in der Stadt, die durch schnelle E-Bikes entstehen. Studien zeigen, dass Unfälle mit E-Bikes häufig zu schweren Verletzungen führen und die Anzahl der Unfälle in Luzern kontinuierlich zunimmt. Die Stadt reagierte mit einer Plakatkampagne, die Velofahrer zur rücksichtsvollen Fahrweise ermahnt.
Dennoch fordert der Verband Fußverkehr Schweiz klare Regeln und bauliche Maßnahmen an gefährlichen Kreuzungen und Streckenabschnitten in Luzern. Gefahrenstellen wie der Xylophonweg, die Bahnhofstrasse und die Taubenhausstrasse müssen gesichert werden, um Unfälle zu vermeiden. Die Stadt setzt weiterhin auf Freiwilligkeit und appelliert an die Einsicht der Verkehrsteilnehmer.
Es wird diskutiert, ob schnelle E-Bikes auf Hauptstraßen umgeleitet werden sollten, um Konflikte mit Fußgängern zu vermeiden. Die Stadt Luzern plant die Ausweitung ihrer Kampagne auf weitere Gefahrenstellen, um das Bewusstsein für die Rücksichtnahme im Verkehr zu schärfen. Martin Abele ist skeptisch, ob die Maßnahmen der Stadt ausreichen, um die Probleme zwischen E-Bikes und Fußgängern zu lösen. Es bleibt abzuwarten, ob die Stadt auf die Forderungen der Fußgängerlobby eingehen wird und konkrete Regelungen für den Verkehr einführt.