Die Zuger Regierung plant, vorübergehend 99 Prozent der Spitalkosten zu übernehmen, um die Prämien zu senken. Dies soll durch die angesammelten Überschüsse aus der Staatskasse für das Jahr 2023 ermöglicht werden. Die Kostenübernahme soll dazu führen, dass die Prämien um etwa 18 Prozent sinken und die jährlichen Gesundheitskosten für den Durchschnittszuger um rund 700 Franken reduziert werden. Während viele Zugern die Nachricht mit Freude aufnehmen, haben einige Parteien Bedenken.
Die FDP kritisiert den Vorschlag der Regierung, nur stationäre Behandlungskosten zu übernehmen, da dies zu erhöhten stationären Behandlungen und damit zu hohen Kosten führen könnte. Auch die GLP äußert ähnliche Bedenken, fordert jedoch einen Mechanismus zur Eindämmung teurer stationärer Behandlungen. Die SP bemängelt die Vorgehensweise der Regierung und fordert eine gründlichere Überlegung, ob die Investition nachhaltig ist und das Geld an den richtigen Ort fließt.
Die SVP befürchtet einen „schockartigen“ Anstieg der Krankenkassenprämien nach 2027 und fordert eine nachhaltigere Lösung. Die ALG schlägt vor, das Geld über die individuelle Prämienverbilligung an die Bevölkerung zurückfließen zu lassen, um vor allem Personen mit geringerem Einkommen zu unterstützen. Die Spitäler in Zug begrüßen den Vorschlag der Regierung zur Prämienentlastung, haben jedoch Bedenken hinsichtlich finanzieller Anreize für stationäre Behandlungen und schlagen vor, den kantonalen Kostenanteil zu reduzieren.
Die Pläne der Regierung werden zunächst im Kantonsrat diskutiert und können dann möglicherweise einem Referendum unterliegen. Die Zuger Regierung strebt einen referendumsfähigen Beschluss bis Ende Januar 2025 an. Insgesamt scheint die Bevölkerung von der geplanten Prämienentlastung der Regierung profitieren zu können, aber es gibt auch Bedenken bezüglich der langfristigen Auswirkungen und der finanziellen Anreize für stationäre Behandlungen. Die Debatte wird fortgesetzt, um eine tragfähige Lösung für alle Beteiligten zu finden.