Das Baugewerbe in der Schweiz kämpft derzeit mit einem deutlichen Anstieg an Konkursen, insbesondere in der Baubranche. Laut dem Wirtschaftsinformationsdienst „Crif“ gab es im Jahr 2024 bereits 1135 Konkurse in dieser Branche, fast doppelt so viele wie in der Gastronomie. Besonders betroffen waren die Kantone Genf, Neuenburg und Waadt, sowie Zug in der Zentralschweiz.
Der Zentralschweizer Baumeisterverband bestätigt diesen Trend und führt den Anstieg der Konkurse vor allem auf das Baunebengewerbe zurück, zu dem Maler, Schreiner und Elektriker gehören. Ein Problem sind dubiose Kleinunternehmen, die den Preisdruck erhöhen und seriöse Anbieter untergraben. Besonders Subunternehmer im Bereich der Eisenleger sorgen für Schlagzeilen mit fragwürdigen Machenschaften.
Um den Preisdruck zu verringern und die Volkswirtschaft zu schützen, fordert der Baumeisterverband schärfere Kontrollen auf Baustellen und eine politische Regulierung, um nicht-seriöse Unternehmen vom Markt fernzuhalten. Trotz der aktuellen Konkurswelle bleibt die Anzahl der Bauunternehmen in den Kantonen Luzern und Zug stabil, da ständig neue Unternehmen gegründet werden. Die Branche ist dennoch optimistisch für die Zukunft.
Insgesamt gibt es in der Schweiz einen positiven Trend bei der Neugründung von Unternehmen, laut „Crif“ wurden in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 39.165 Firmen gegründet, ein Plus von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies deutet darauf hin, dass trotz der Herausforderungen im Baugewerbe und in anderen Branchen weiterhin eine dynamische Wirtschaftsentwicklung stattfindet. Es bleibt abzuwarten, wie die Branche mit den aktuellen Herausforderungen umgehen wird und wie sie für zukünftige Stabilität und Wachstum sorgen kann.