Katzendrama in der Schweiz: Tierschützer schlagen Alarm, denn das Katzenelend wächst im Kanton Luzern weiter an. Die Organisation Netap fängt die Katzen ein, päppelt sie auf, kastriert sie und setzt sie wieder aus oder vermittelt sie in neue Zuhause. In den letzten drei Jahren musste Netap in Roggliswil bereits „weit mehr als 100 Katzen“ einfangen und auch in anderen Gemeinden wurden vermehrt unerwünschte Katzen gesichtet.
Die genaue Anzahl der Katzen in Luzern ist nicht bekannt, aber oft werden ausgesetzte Katzen auf Bauernhöfen aufgenommen, was zu unkontrollierter Vermehrung führen kann. Deshalb führt der Tierschutz Luzern Kastrationsaktionen durch, um diese Situation zu kontrollieren. Viele Bauernhöfe nehmen an diesen Aktionen teil, um eine Vermehrung von verwilderten Katzen zu verhindern.
Der Kantonstierarzt von Luzern Martin Brügger sieht die Situation jedoch nicht als so dramatisch an und relativiert die Zahlen. Er weist darauf hin, dass keine systematische Überprüfung der Katzenpopulation im Kanton stattfindet und es keine Registrierungs- oder Meldepflicht für Katzen gibt. Trotzdem sind Tierschützer für eine Kastrationspflicht für Katzen, um unkontrollierte Vermehrung zu verhindern.
Die Frage nach einer Kastrationspflicht führt zu Diskussionen über Zuständigkeiten und Finanzierung. Der Bauernverband von Luzern unterstützt eine Kastrations- und Chip-Pflicht, um das Problem einzudämmen. Doch die Gemeinden zeigen wenig Interesse an der Problematik, obwohl Tierschützer immer häufiger zu Einsätzen gerufen werden. So bleibt das Katzenelend in der Schweiz vorerst ungelöst, solange nicht alle Beteiligten aktiv werden.