Die Himmelrich-Villa auf der Karte von Google Earth, die an der Obergrundstrasse in Luzern liegt, hat eine lange Geschichte, die vor über 250 Jahren begann. Das stattliche Gebäude wurde 1772 von Franz Plazid Anton Leodegar Schumacher erbaut, einem Mitglied einer einflussreichen Luzerner Patrizierfamilie. Schumacher war nicht nur Ratsherr im Kleinen Rat von Luzern, sondern auch Wissenschaftler und Architekt. Das Gebäude strahlt noch heute Noblesse aus und ist ein Zeuge des Spätbarocks.
Das Himmelrich stand einst auf dem Land und war nicht mitten in der Stadt wie heute. Franz Plazid Schumacher und sein Sohn Franz Xaver, der ebenfalls wissenschaftlich tätig war, nutzten das Gebäude für ihre Experimente und Studien. Allerdings geriet Franz Xaver durch seine Experimente und politischen Ansichten in finanzielle Schwierigkeiten und musste das Anwesen verkaufen. Die Ära der Familie Bühler, einer weiteren einflussreichen Luzerner Patrizierfamilie, begann und dauert bis heute an.
Die Himmelrich-Matte, auf der das Anwesen stand, erstreckte sich früher über zehn Hektar, wurde jedoch im Laufe der Zeit aufgrund von Verkäufen und Landabgaben verkleinert. Heute plant die Zürcher Stiftung Atlas die Umgestaltung des Areals in eine Seniorenresidenz, Mietwohnungen und Gewerbeflächen. Trotz dieser Veränderungen wird das Hauptgebäude des Himmelrichs, sowie die vorgelagerten Nebenbauten und der Park, erhalten bleiben und unter Schutz stehen.
Die Besitzerfamilie Freuler, die das Anwesen heute besitzt, versteht es als Verpflichtung, das historische Gebäude als Zeugnis vergangener Zeiten zu bewahren und in die Zukunft zu führen. Die Familie hat eine interessante Geschichte, die von Standesunterschieden, politischem Engagement und kulturellen Verbindungen geprägt ist. Das Himmelrich bleibt somit ein wichtiger Teil der Luzerner Geschichte und wird auch in Zukunft Passanten dazu einladen, sich über die Geschichten und Geheimnisse hinter den Mauern zu wundern.