Der Luzerner Berufsschullehrerverein fordert Reformen im Schulsystem und im Bildungsbereich. Im Interview mit dem Verbandspräsidenten Peter Bucher werden die Probleme der aktuellen Schulpraktiken diskutiert und mögliche Lösungsansätze vorgestellt.
Der Präsident des Berufsschullehrerinnen- und Berufsschullehrervereins, Peter Bucher, übt scharfe Kritik am Luzerner Schulsystem in seinem aktuellen Jahresbericht. Er fordert dringend Reformen, um eine angemessene Förderung für alle Schüler zu gewährleisten.
Bucher betont die Notwendigkeit, die Bildungspolitik zu überdenken und die Förderung besonders schwacher Schüler sowie leistungsstarker Schüler zu verbessern. Er kritisiert die integrative Schule und plädiert stattdessen für Kleinklassen oder Förderklassen, um individuelle Unterstützung zu gewährleisten.
Die Situation an Berufsschulen wird von Bucher als etwas günstiger angesehen, da die Lernenden bereits im Betrieb eine gewisse Disziplinierung erfahren. Dennoch betont er, dass Disziplinlernen bereits in der Sekundarschule wichtig ist und Mechanismen zur Unterstützung auffälliger Schülerinnen implementiert werden müssen.
Bucher sieht die integrative Schule als einen der Gründe für die abnehmende Leistung der Schweizer Schüler, wie in der Pisa-Studie festgestellt wurde. Er kritisiert zudem die Überlastung der Lehrpersonen mit administrativen Aufgaben und die zu theorielastige Ausbildung der Lehrkräfte.
Der Verbandspräsident fordert eine praxisnähere Ausbildung für Lehrpersonen, um den Bezug zur Basis nicht zu verlieren und den Lehrermangel zu bekämpfen. Er betont die Notwendigkeit, sich auf Reformen zu konzentrieren, um das Vertrauen der Eltern in die Volksschule zu stärken und die Bildungsqualität zu verbessern.
Insgesamt fordert der Berufsschullehrerverein konkrete und durchdachte Reformen im Bildungsbereich, um die aktuellen Probleme im Schulsystem anzugehen und eine bessere Förderung für alle Schüler zu gewährleisten.