Die Einbürgerungspolitik in der Stadt Luzern steht vor einem deutlichen Anstieg der Gesuche für die nächsten Jahre. Normalerweise werden jährlich etwa 200 Gesuche für Einbürgerungen eingereicht, aber für das Jahr 2025 rechnet die Stadt mit fast doppelt so vielen Anträgen. Der Hauptgrund für diesen Anstieg liegt in der Umsetzung eines Postulats, das von den politischen Parteien SP, Grüne und GLP gefordert wurde. Dieses Postulat fordert, dass die Stadt proaktiv Ausländer, die die Voraussetzungen erfüllen, anspricht und ermutigt, einen Antrag auf Einbürgerung zu stellen.
In diesem Zusammenhang hat die Stadt Luzern bereits begonnen, potenzielle Gesuchsteller proaktiv anzuschreiben. Seit Dezember letzten Jahres wurden 2500 Personen angeschrieben, die bereits seit zehn Jahren in der Schweiz und seit drei Jahren in Luzern leben. Darüber hinaus werden seit Anfang dieses Jahres monatlich rund 80 Personen angeschrieben, die möglicherweise für eine Einbürgerung in Frage kommen könnten. Dieser proaktive Ansatz hat dazu geführt, dass in den letzten Monaten deutlich mehr Einbürgerungsgesuche eingegangen sind als im Vorjahr.
Die steigende Anzahl von Einbürgerungsgesuchen könnte dazu führen, dass die Stadt zusätzliches Personal benötigt, um mit dem erhöhten Arbeitsaufkommen umzugehen und sicherzustellen, dass keine Bearbeitungsrückstände entstehen. Gemäß dem letzten Tätigkeitsbericht der Einbürgerungskommission blieben bereits 160 Gesuche liegen, und die Kommission benötigt im Durchschnitt 10 Monate, um ein Gesuch zu bearbeiten. Deshalb plant die Stadt, die Zahl der Einbürgerungen weiter zu steigern, um diese Rückstände abzuarbeiten.
Zusätzlich zu den steigenden Einbürgerungsgesuchen plant die Stadt Luzern auch, die Gebühren für den Einbürgerungsprozess zu senken. Bereits im Jahr 2021 wurden die Gebühren für Unter-25-Jährige abgeschafft, und eine Motion fordert nun auch, dass die Gebühren für Erwachsene erlassen werden. Derzeit kostet die Einbürgerung in Luzern über 2000 Franken, was für viele potenzielle Antragsteller eine finanzielle Hürde darstellen kann. Der Stadtrat hat noch bis Ende des Jahres Zeit, um über diese Motion zu entscheiden und möglicherweise weitere Schritte zur Senkung der Einbürgerungsgebühren einzuleiten.