Die Entdeckung von Nitazenen, einer Gruppe von synthetischen Opioiden, hat in Luzern für Aufregung gesorgt. Diese gefährlichen Substanzen wurden erstmals in Europa getestet und sind noch gefährlicher als das bekannte Fentanyl. Nitazene, darunter N-Desethyl Etonitazen, sind extrem potent und können bereits in kleinen Dosen zu einer tödlichen Atemdepression führen.
Die Forschung an diesen Substanzen hat gezeigt, dass Nitazene in den 1950er Jahren als Schmerzmittel entwickelt wurden, aber nie zugelassen wurden, da sie die Atmung verlangsamen. Kriminelle Chemiker haben Forschungsunterlagen verwendet, um neue synthetische Opioide herzustellen, darunter verschiedene Abwandlungen von Nitazene wie Isotonitazen und Metonitazen. Diese Substanzen sind bis zu 100-mal stärker als Morphin und 50-mal stärker als Heroin.
Die Entdeckung von N-Desethyl Etonitazen in Luzern hat gezeigt, wie gefährlich diese Substanzen sind. Chemisch gesehen ähnelt sie Etonitazen, das laut Studien 500-mal stärker als Heroin wirken soll. Der Konsum dieser Substanzen kann aufgrund ihrer Potenz schnell zu einer tödlichen Überdosierung führen. Drug-Checkings wie die Drogeninformation Luzern raten daher dringend davon ab, diese Substanzen zu konsumieren.
Bisher waren synthetische Opioide wie Nitazene in der Schweiz kaum verbreitet. Dennoch gibt es Bedenken, dass der Heroinmangel aufgrund des Verbots des Opiumanbaus in Afghanistan dazu führen könnte, dass synthetische Opioide zunehmend auf den Markt gelangen. Das Suchthilfesystem der Schweiz ist jedoch gut aufgestellt, um auf eine mögliche Verbreitung dieser gefährlichen Substanzen vorbereitet zu sein.
Es ist wichtig, dass Drug-Checking-Dienste wie die Drogeninformation Luzern weiterhin aktiv sind, um potenziell gefährliche Substanzen frühzeitig zu erkennen und die Öffentlichkeit über die Risiken aufzuklären. Der entdeckte N-Desethyl Etonitazen in Luzern ist ein alarmierendes Zeichen dafür, dass synthetische Opioide auch auf dem europäischen Markt präsent sind und große Gesundheitsrisiken darstellen.