Im vergangenen Jahr haben Dutzende Angestellte des Sozialen Dienstes Asyl im Kanton Zug ihren Job aufgrund unfairen Arbeitsverträgen verlassen. Die Staatswirtschaftskommission (Stawiko) berichtete, dass die Fluktuationsrate bei den Sozialen Diensten Asyl über 30 Prozent betrug, was zu entsprechenden Fluktuationskosten führte. Ein Mehrbedarf an Personal aufgrund des Ukraine-Kriegs wurde größtenteils durch Hilfskräfte gedeckt. Diese Hilfskräfte haben jedoch deutlich schlechtere Anstellungsbedingungen im Vergleich zu Festangestellten.
Die Unterschiede in den Anstellungsbedingungen führen zu Konflikten und einer massiven Unzufriedenheit der Mitarbeiter. Zum Beispiel haben Hilfskräfte weniger Urlaubstage und erhalten weniger Lohnfortzahlung bei Krankheit im Vergleich zu Festangestellten. Die Stawiko forderte den Regierungsrat auf, die Fluktuation bei den Hilfskräften zu reduzieren und die Anstellungsbedingungen anzugleichen. Im Jahr 2023 haben insgesamt 44 Personen die Sozialen Dienste Asyl verlassen.
Die Direktion des Innern plant, die Fluktuation durch befristete und unbefristete Festanstellungen zu reduzieren. Änderungen in den Anstellungsbedingungen erfordern jedoch die Zustimmung des Parlaments und/oder des Regierungsrats. Ein Kulturentwicklungsprozess soll zudem als unterstützende Maßnahme für die Asyldienste dienen. Die Entscheidung, Hilfskräfte anstelle von Festangestellten einzusetzen, erfolgt aufgrund von Budgetvorgaben und kurzfristigen Arbeitsanfallsspitzen.
Obwohl die Zahl der Asylbewerber im Kanton Zug steigt, gibt es derzeit keinen Personalmangel bei den Sozialen Diensten Asyl. Die Probleme mit den Arbeitsbedingungen der Hilfskräfte müssen jedoch dringend angegangen werden, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu verbessern und die Fluktuation zu reduzieren.