Der Kanton Zug sieht sich mit einer prekären Situation im Asyl- und Flüchtlingsbereich konfrontiert, da es zu wenige Unterkunftsplätze gibt und die Kapazitäten erschöpft sind. Um diesem Engpass entgegenzuwirken, wurde ein Zuweisungsstopp beim Bund erwirkt, der bis Mitte September in Kraft ist. Als kurzfristige Massnahme sollte das ehemalige Pflegeheim „Maria vom Berg“ in Menzingen als Unterkunft dienen, jedoch verzögert sich der Bezug aufgrund von Asbestfunden.
Als Notnagel wird deshalb die Schutzanlage Schluecht in Cham als temporäre Erstunterkunft für asylsuchende Familien genutzt. Ab dem 16. September sollen diese dort vorübergehend untergebracht werden, bevor sie in die Durchgangsstation im ehemaligen Kantonsspital Zug verlegt werden. Diese Massnahme soll den Engpass überbrücken, bis die geplante Unterkunft in Menzingen bezugsbereit ist, deren Fertigstellungstermin derzeit noch unklar ist.
Die Unterkunft in der Schutzanlage Schluecht bietet maximal 50 Plätze, auf drei Schlafräume aufgeteilt. Das Personal des kantonalen Sozialamts wird die Bewohner betreuen, während die Kinder in die Integrationsklassen des Kantons eingegliedert werden, um keinen Mehraufwand für die Schulen in Cham zu verursachen. Zudem wird eine oberirdische Tagesstruktur geschaffen, damit die Bewohner an Aktivitäten teilnehmen können.
Die Bevölkerung des Kantons Zug hat am Samstag, den 14. September, die Möglichkeit, die Schutzanlage Schluecht zu besichtigen und sich ein Bild von der temporären Unterkunft zu machen. Verantwortliche Personen stehen für Auskünfte zur Verfügung, um mögliche Anliegen und Fragen direkt ansprechen zu können. Es wird Wert darauf gelegt, Transparenz zu schaffen und die Bevölkerung einzubeziehen.