Die Bäckereilandschaft in Zug sieht im Vergleich zu Luzern relativ stabil aus, obwohl auch hier einige Herausforderungen bestehen. Kleinstbäckereien kämpfen vor allem mit Fachkräftemangel, gestiegenen Kosten für Personal, Rohstoffe und Energie sowie einem rückläufigen Umsatz. Die Familie Haupt von der Café-Bäckerei Dorfplatz in Inwil spürt diese Entwicklungen besonders stark und hat in den letzten Jahren mit finanziellen Engpässen zu kämpfen gehabt.

Ein weiteres Problem in der Branche ist der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal. Viele Betriebe haben Schwierigkeiten, ausgebildete Mitarbeiter zu finden, was sich auch auf die Qualität der Produkte auswirken kann. Die Bäckerei Dorfplatz hat sogar die frühmorgendliche Belieferung von Restaurants eingestellt aufgrund von Personalmangel und Kapazitätsproblemen. Auch Baustellen vor den Betrieben machen es den Bäckereien schwer, ihr Geschäft aufrechtzuerhalten.

Ein Beispiel für einen Betrieb, der vergleichsweise gut dasteht, ist die Bäckerei Nussbaumer mit neun Verkaufsstellen im Kanton Zug. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs verzeichnet das Unternehmen einen Anstieg der Lieferungen und kann auf einen treuen Kundenstamm zählen. Zudem bildet die Bäckerei regelmäßig Lehrlinge aus, um langfristig genügend Fachkräfte zu haben. Auch innovative Maßnahmen wie Aktionen in den sozialen Medien tragen dazu bei, neue Auszubildende anzulocken.

Verbandspräsident Silvan Hotz sagt voraus, dass in Zukunft weitere Betriebsschließungen aufgrund fehlender Nachfolger unausweichlich sein werden. Dennoch sieht er auch eine Tendenz zum Aufschwung von Minibetrieben in einigen Städten, die bewusst auf zusätzliche Verkaufsstellen verzichten und auf Qualität setzen. Ob solche Konzepte auch im kleinen Kanton Zug funktionieren könnten, bleibt abzuwarten.

Aktie.
Hinterlasse eine Antwort

Exit mobile version