Die Starkstromleitung zwischen Sins und den Unterwerken Langacher sorgte in der Vergangenheit für Spannungen zwischen Axpo, dem Kanton Zug sowie den Gemeinden Cham und Hünenberg. Die geplante Erweiterung des bestehenden Verteilnetzes auf 110 Kilovolt stieß zunächst auf Widerstand aufgrund landschaftlicher und kultureller Bedenken. Jahre des Hin und Hers zwischen den beteiligten Parteien führten schließlich zur Einigung, dass die Stromleitung nun unterirdisch verlegt wird, was eine nachhaltige Lösung für alle darstellt.
Der Umbau auf ein Erdkabel bringt einige Veränderungen mit sich. Die Lebensdauer eines Freileitungsnetzes ist im Vergleich zu einem Erdkabel doppelt so lang, jedoch sind Freileitungen anfälliger für Störungen, die in der Regel schneller behoben werden können als bei einem Erdkabel. Die Gesundheitsauswirkungen von magnetischen Feldern werden diskutiert, wobei Erdkabel eine geringere Ausdehnung des Magnetfelds aufweisen, aber auch eine striktere Einhaltung von Abstandsgrenzwerten erfordern.
Eine Untersuchung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft ergab, dass unterirdische Starkstromleitungen keine negativen Auswirkungen auf die Bodenqualität oder die Regenwurmpopulation haben. Somit scheint die Umstellung auf ein Erdkabel sowohl ökologisch als auch technisch vertretbar zu sein. Dieses Bauprojekt ist das zweite seiner Art im Kanton Zug, nachdem bereits eine unterirdische Starkstromleitung von Baar nach Zug erfolgreich umgesetzt wurde. Die Win-win-Situation, die durch die Vereinbarung zwischen den beteiligten Parteien geschaffen wurde, verspricht eine nachhaltige und verträgliche Lösung für die betroffenen Gemeinden.
Insgesamt ist die Umstellung auf ein Erdkabel ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Energieversorgung in der Region. Durch die Reduzierung von Landschaftseingriffen, die Verbesserung der Zuverlässigkeit des Stromnetzes und die Minimierung möglicher Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier zeigt dieses Bauprojekt, wie innovative Technologien dazu beitragen können, Herausforderungen im Energiesektor zu bewältigen. Die Einigung zwischen den beteiligten Parteien zeigt, dass ein konstruktiver Dialog und Kompromissbereitschaft dazu beitragen können, umweltverträgliche Lösungen zu finden, die sowohl den Energiebedarf als auch die natürliche Umgebung berücksichtigen. Mit dieser erfolgreichen Umstellung auf ein Erdkabel setzt die Region ein positives Beispiel für zukünftige Energieinfrastrukturprojekte.