Der Forschungsstandort Früebüel auf dem Walchwilerberg wurde von Hans Rudolf Wettstein geleitet. Die ETH betreibt hier eine Forschungsstation, um Wege zu finden, die Landwirtschaft ökologischer und effizienter zu gestalten. Der Bauernhof wird seit 1989 von der ETH betrieben und dient als Forschungsstation für Themen, die Graslandbetriebe im Berggebiet betreffen. Das Klima auf dem Berg ähnelt einem Maiensäss, was ideale Bedingungen für die Forschung bietet.
Die Forschung auf dem Früebüel konzentriert sich auf verschiedene Themen, darunter die Fortpflanzungsbiologie von Rindern. Die Wissenschaftler untersuchen den Zyklus des Rindes und die Gründe für erfolglose Besamungen. Auch die Damhirsche, die in der Nähe des Hofs leben, werden erforscht, da die Schweiz einen Nischenmarkt für Hirschfleisch hat. Die Forscher arbeiten auch an Fragen wie der Bekämpfung von Wurmbefall bei Wildtieren auf individueller Ebene.
Die Messstation auf dem Früebüel misst verschiedene Gase in der Graslandfläche und ermöglicht es, zu verstehen, wie das Grasland „atmet“. Die Daten werden langfristig erfasst, um Veränderungen durch den Klimawandel nachvollziehen zu können. Hans Rudolf Wettstein, der ehemalige Betriebsleiter, hat beobachtet, dass die Nebelgrenze tendenziell höher liegt als früher. Die Geschichte des Früebüels als ehemalige Strafanstalt für Delinquenten ist heute nur noch punktuell sichtbar.
Die Forschung auf dem Früebüel konzentriert sich auch auf die Frage, wie mit männlichen Rindern in der Bio-Landwirtschaft umgegangen werden kann, da der Einsatz von Sperma-Sexing verboten ist. Die Milchkühe werden zur Milchproduktion gezüchtet und setzen nicht viel Fleisch an. Forscher versuchen, alternative Möglichkeiten für die Verwendung dieser Tiere zu finden. Die Forschung auf dem Früebüel ermöglicht es, langfristige Daten zu erheben und grundlagenorientierte Forschung durchzuführen, die direkt in die Landwirtschaftspraxis umgesetzt werden kann.
Die Besonderheit des Früebüels als Forschungsstandort liegt darin, dass hier langfristige Daten erhoben werden können, um Fragen zu beantworten, die sonst nicht direkt in die Landwirtschaftspraxis umgesetzt werden können. Die Forscher arbeiten daran, den Zyklus des Rindes besser zu verstehen, um langfristig Veränderungen in der Praxis vornehmen zu können. Die Geschichte des Orts ist nur noch punktuell sichtbar, obwohl während der Umstrukturierung 2017 Relikte aus der Zeit als Strafanstalt zum Vorschein kamen.