Die Zigarettenfabrik in Dagmersellen, die jedes dritte gerauchte Produkt in der Schweiz produziert, gehört zu einem der größten Unternehmen der Branche. Die Halle ist modern ausgestattet und arbeitet rund um die Uhr in drei Schichten. Dabei werden jährlich milliardenfach Zigaretten hergestellt, die in verschiedenen Varianten angeboten werden. Die Fabrik beschäftigt etwa 400 Mitarbeiter in Produktion und Büro, die nur selten während einer Führung zu sehen sind.
Die Geschichte der Zigarettenproduktion in Dagmersellen reicht über 50 Jahre zurück, als die R. J. Reynolds Tobacco Company die Fabrik eröffnete. Seit 1999 gehört die Anlage zum japanischen Unternehmen Japan Tobacco International (JTI), das sich als divers, nachhaltig und verantwortungsbewusst präsentiert. Neben der Zigarettenproduktion setzt das Unternehmen auch auf Produkte mit reduziertem Risiko wie Nikotin-Pouches und Tabakerhitzer. Trotz der tödlichen Folgen des Rauchens konsumiert in der Schweiz immer noch ein Viertel der Bevölkerung Zigaretten.
Die Tabakindustrie steht unter wachsendem Druck durch gesetzliche Verschärfungen, wie das neue Tabakproduktegesetz, das ein Abgabeverbot für Minderjährige vorsieht und die Werbung einschränkt. Die Initiative „Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung“ fordert ein Verbot von Tabakwerbung, die Minderjährige erreicht. Die Tabaklobby setzt sich jedoch gegen solche Maßnahmen ein und versucht, Ausnahmen für die Werbung auf Festivals zu erwirken. In der Schweiz ist die Tabaklobby besonders stark und nutzt ihren Einfluss, um politische Entscheidungen zu beeinflussen.
Die Diskussion über Tabakwerbung und den Konsum von Zigaretten ist in der Schweiz kontrovers. Politiker, Gesundheitsorganisationen und die Tabakindustrie stehen in einem intensiven Dialog. Die Einführung neuer Gesetze und Verbote zielt darauf ab, den Konsum von Tabakprodukten zu reduzieren und insbesondere Minderjährige vor den Risiken des Rauchens zu schützen. Die Zigarettenfabrik in Dagmersellen geht gelassen mit den neuen Herausforderungen um und setzt weiterhin auf eine moderne Produktion und alternative Produkte mit reduziertem Risiko.