Gender Budgeting ist ein Konzept, das sicherstellen soll, dass Männer und Frauen gleichermaßen von Steuergeldern profitieren. Eine Studie hat nun analysiert, wie die Stadt Luzern ihre Gelder auf die Geschlechter verteilt. Die französische Stadt Lyon zahlte beispielsweise männlichen Sportlern fast zehn Euro mehr als weiblichen Sportlern, bis sie nach einer Analyse ihr Budget anpasste. In Luzern vermuteten Grossstadträtinnen ein ähnliches Ungleichgewicht und forderten eine Analyse, um sicherzustellen, dass die Mittel gerecht verteilt sind.

Nach fast drei Jahren präsentiert die Stadt Luzern die Ergebnisse des Gender Budgeting, das von einem Beratungsunternehmen analysiert wurde. Insgesamt gibt die Stadt etwas mehr Geld für Frauen aus, jedoch sind die Pro-Kopf-Ausgaben für Männer höher. Es gibt deutliche Unterschiede bei einigen Bereichen, wie Gesundheit, Verkehr, Bildung und sozialer Sicherheit. Männer erhalten mehr Geld für Verkehr und Sport, während Frauen mehr in den Bereichen Gesundheit und soziale Sicherheit profitieren. Diese Unterschiede sind teilweise auf gesellschaftliche Phänomene und unterschiedliche Lebensrealitäten zurückzuführen.

Die Forscher betonen jedoch, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Unterschiede genauer zu interpretieren. Die Studie verglich nur die reinen Ausgaben und konnte keine Aussage darüber treffen, welche Wirkung die Ausgaben haben. Die Stadt Luzern plant nicht, Gender Budgeting regelmäßig durchzuführen, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis nicht stimmt. Dennoch will die Stadt auf Basis der Ergebnisse gezielte Massnahmen initieren, um die Gleichstellung zu fördern, beispielsweise die Attraktivität von Angeboten für Buben in der Musikschule zu erhöhen oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu stärken.

Insgesamt zeigt die Studie, dass die Stadt Luzern über alle Bereiche gerechnet eine gleichmäßige Verteilung der Gelder zwischen Männern und Frauen aufweist. Gender Budgeting liefert zwar nützliche Informationen, sagt jedoch nichts über die Gründe der Unterschiede aus. Die Stadt will die Sensibilität für dieses Thema hochhalten und basierend auf den Ergebnissen gezielte Massnahmen ergreifen, um die Gleichstellung zu fördern.

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