Der SC Emmen hat am vergangenen Wochenende gegen den Superligisten Yverdon Sport mit 1:2 verloren. Neben der Niederlage sorgte auch die hohe Rechnung für die Schiedsrichterspesen für Ärger im Verein. Laut Berichten der „Luzerner Zeitung“ mussten die Emmer Fussballer rund 4000 Franken für das Schiri-Trio zahlen, was insgesamt ein happiger Betrag für den Verein ist. Obwohl das Organisationskomitee für das Cupspiel insgesamt 9000 Franken budgetiert hatte, lehnte der höher klassierte Gegner eine Hilfe bei der Rechnung ab.
Der Präsident des SC Emmen äußerte Unverständnis über die hohen Schiedsrichterspesen, insbesondere in Anbetracht der finanziellen Situation des Vereins. Gemäß dem Schweizerischen Fussballverband (SFV) wurden die Kosten jedoch korrekt gemäß der neuen Tarifliste abgerechnet, die seit 2021 gültig ist. Für Cupspiele ab dem 1/32-Final mit Beteiligung eines Superligisten werden 4245 Franken für Schiedsrichterspesen veranschlagt. Dieser Betrag beinhaltet neben Reisekosten auch Sozialversicherungskosten, unabhängig von den tatsächlichen Reisekosten des Schiedsrichters.
Trotz der hohen Ausgaben für die Schiedsrichter, erhielt der SC Emmen bisher 5000 Franken Entschädigung gemäß dem Entschädigungsmodell der Liga für ihre Teilnahme am Cup. Darüber hinaus darf der Verein die Einnahmen aus Tickets und Gastronomie beim Cupspiel behalten. Dies bietet zumindest einen gewissen Ausgleich für die finanziellen Belastungen, die das Spiel mit sich brachte. Die Offenlegung dieser hohen Schiedsrichterspesen wirft jedoch Fragen zur Transparenz und Fairness im Schweizer Fussball auf, insbesondere für kleinere Vereine wie den SC Emmen.
In Anbetracht der finanziellen Herausforderungen, denen der SC Emmen gegenübersteht, könnten solche hohen Schiedsrichterspesen eine erhebliche Belastung für den Verein darstellen. Es bleibt abzuwarten, ob der Schweizerische Fussballverband in Zukunft Maßnahmen ergreifen wird, um die Transparenz und Fairness bei der Abrechnung von Schiedsrichterspesen zu verbessern, insbesondere für kleinere Vereine. Die Diskussion über die Kostenstrukturen im Schweizer Fussball wird voraussichtlich weitergehen, da viele Vereine mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert sind, insbesondere während der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten.
Trotz der Niederlage und der finanziellen Belastungen, die das Cupspiel mit sich brachte, hat der SC Emmen die Unterstützung seiner Fans und des lokalen Publikums. Die Möglichkeit, die Einnahmen aus Tickets und Gastronomie beim Cupspiel zu behalten, bietet dem Verein zumindest eine finanzielle Entlastung. Es bleibt zu hoffen, dass die Diskussion über die Schiedsrichterspesen im Schweizer Fussball zu einer gerechteren und transparenteren Kostenstruktur führen wird, die allen Vereinen, unabhängig von ihrer Größe oder finanziellen Situation, gerecht wird.