Die Pride Zentralschweiz in Luzern wurde am vergangenen Samstag durch eine Gegenaktion der rechtsextremen Organisation «Junge Tat» gestört. Während des Umzugs der queeren Aktivisten durch die Bahnhofstrasse hat die Gruppe mit Bannern und Piktogrammen protestiert, die die Überzeugung von nur zwei Geschlechtern unterstützen. Die «Junge Tat» hat sich in einem Beitrag auf X dazu bekannt, die Aktion durchgeführt zu haben. Die Polizei hat bisher gegen die Gruppe ermittelt und auch eine Anzeige wurde eingereicht. Trotz dieser Störaktion war die Pride laut den Organisatoren ein Erfolg, da sie die Anliegen der queeren Gemeinschaft weiterhin sichtbar machen und die Gesellschaft sensibilisieren wollen.
Der Verein Pride Zentralschweiz, der die Veranstaltung organisiert hatte, zeigt sich unbeeindruckt von der Aktion der «Jungen Tat» und betrachtet die gesamte Pride als erfolgreiche Veranstaltung. Sie sind der Meinung, dass solche Störaktionen nur zeigen, warum es Veranstaltungen wie die Pride braucht, um die Anliegen der queeren Community zu unterstützen. Trotz der Aktion verlief der Anlass laut Polizei und Staatsanwaltschaft friedlich und gut. Lediglich der Vorfall mit den Bannern war eine Störung während des Tages.
Die Pride Zentralschweiz fand dieses Jahr unter dem Motto «LoveIN, HateOUT» statt und lockte viele Besucher an. Es gab Reden, musikalische Unterhaltung, Stände und Essensangebote. Unter den Rednern waren lokale Politiker und auch die Schweizer Armee war mit einem Stand vertreten. Der Umzug mit dem Ziel Bourbaki startete um 20 Uhr und zog rund 2500 Personen an. Die Veranstaltung verlief größtenteils friedlich und ohne weitere Zwischenfälle.
Der Vorfall während des Umzugs in Luzern war nicht die einzige queerfeindliche Tat in den letzten Wochen. Vor einem Monat wurde die Queerbibel aus der Peterskapelle gestohlen und Material für den Umzug zerstört. Die Bibel, ein Projekt des Queer-Pastors Meinrad Furrer und der Aktivistin Mentari Baumann, interpretiert Bibelstellen für queere Identitäten. Diese Aktionen zeigen die Notwendigkeit von Veranstaltungen wie der Pride, um die Community zu unterstützen und zu sensibilisieren.