Glencore, ein Rohstoff-Riese aus Baar, muss aufgrund eines Korruptionsfalls in der Demokratischen Republik Kongo eine Geldstrafe von 2 Millionen Franken sowie eine Ersatzzahlung von 150 Millionen Franken zahlen. Die Bevölkerung des Kongos möchte nun, dass zumindest ein Teil dieser Gelder ihnen zugutekommt. Mehrere kongolesische Nicht-Regierungsorganisationen haben einen Brief verfasst, in dem sie fordern, dass vor allem die Gemeinden, die am stärksten von den Machenschaften von Glencore betroffen waren, finanziell unterstützt werden.
Bislang haben die Bewohner des Kongos nichts von den Strafzahlungen oder der Ersatzzahlung erhalten. Der Genfer SP-Nationalrat Christian Dandrès setzt sich dafür ein, dass unrechtmäßig erlangte Vermögenswerte aus Korruptionsfällen in unabhhängige Projekte fließen. Dadurch könnten beispielsweise Schulen im Kongo mit dem Geld von Glencore gebaut werden. Ein Schreiben aus dem Kongo fordert, dass die Bevölkerung des Landes von den Folgen des Korruptionsfalls profitieren sollte.
Die Bundesanwaltschaft verurteilte Glencore aufgrund der Bestechung eines kongolesischen Beamten im Jahr 2011. Ein Geschäftspartner des Unternehmens bestach den Beamten, um Aktien der staatlichen Minengesellschaft im Kongo zu einem reduzierten Preis zu erwerben. Da dies im Interesse von Glencore geschah, geriet das Unternehmen ins Visier der Behörden. Nun wird diskutiert, wie das Geld aus den Strafzahlungen am besten eingesetzt werden kann, um der Bevölkerung des Kongos zu helfen und Projekte zu unterstützen.
Es wird darüber nachgedacht, rechtliche Grundlagen für Entschädigungszahlungen an die Bevölkerung des Kongos zu schaffen. Der Genfer Nationalrat fordert den Bundesrat auf, diese Frage zu prüfen und sicherzustellen, dass die Menschen im Kongo von den Geldern aus dem Korruptionsfall profitieren. Es werden Vorschläge gemacht, wie mit den Geldern von Glencore Schulen oder andere wichtige Infrastrukturprojekte im Kongos finanziert werden könnten.
Die Diskussion um die Verwendung der Geldstrafe und der Ersatzzahlung von Glencore ist in vollem Gange. Es wird betont, dass die Bevölkerung des Kongos, die am meisten unter den Machenschaften des Unternehmens gelitten hat, von diesen Geldern profitieren sollte. Die Forderung nach einer gerechten Verteilung der Mittel wird immer lauter, und es wird darüber debattiert, wie am besten sichergestellt werden kann, dass die Gelder sinnvoll und transparent eingesetzt werden. Die Hoffnung liegt auf humanitären Projekten, die der Bevölkerung des Kongos langfristig zugutekommen.